Die Ernährung des Hundes

   

von Silvia Dierauer

 

 


Fertigfutter – vollwertig und ausgewogen?

 

Etwa 80% aller Hunde werden mit Fertigfutter ernährt. Was so viele machen kann doch gar nicht falsch sein, oder?

 

Früher, vor den Zeiten der industriellen Futterproduktionen, haben zwangsläufig alle Hundehalter hausgemachte Nahrung zubereitet. Jeder hatte da natürlich sein eigenes Rezept, aber nicht jedes war auch gut. Allzu oft geht man auch bei der Hundeernährung von seinen eigenen Ernährungsgewohnheiten und auch von den Vorstellungen über die menschliche Ernährung aus. Das kann nicht funktionieren. Der Mensch hat nicht nur ein anderes Verdauungssystem, er ist auch vom ganzen Körperbau, von den Zähnen, Speichel, Drüsen bis zum Darm auf andere Nahrung eingerichtet. Während der Mensch selbst über längere Zeit problemlos und ohne Mangelerscheinungen von pflanzlicher Rohkost leben könnte, würde ein Hund innert kurzer Zeit daran sterben. Der Hund braucht Eiweiß in seiner Nahrung. Hierbei gibt es aber verschiedenen Qualitäten.

Eiweißquellen sind neben Fleisch, Fisch, Eiern, Milchprodukten, Soja auch Getreide.

Fleisch ist sicher die wertvollste aller Eiweißquellen, Fisch, Eier und Milchprodukte sind ebenfalls sehr gut. Soja und auch andere pflanzliche Eiweißquellen werden nicht nur schlecht verwertet, sondern sich auch häufig der Auslöser für Verdauungsprobleme und Allergien. Gewisse Futterhersteller heben in ihren Produkten den Nichteinsatz von Soja als Qualitätsmerkmal hervor. Nichtsdestotrotz gibt es in vielen Fertigfuttersorten Soja und Getreide in großen Mengen. Aus dem einfachen Grund, weil es sehr billig ist.

Neben der Tatsache, daß im Fertigfutter in großer Menge Nahrungsmittel enthalten sind, die für den Hund mehr oder weniger ungeeignet sind, läßt die Qualität derselben sehr oft zu wünschen übrig. Nicht selten sind es die Abfälle der menschlichen Nahrungsmittelindustrie und Rohstoffe, die für den Menschen entweder nicht oder nicht mehr brauchbar sind.

Für den Import muß Fertigfutter zwingend auf 130° erhitzt werden, manche Produkte werden bis auf 250° und unter Druck erhitzt und danach mit künstlichen Zusätzen versehen, weil natürlich die meisten Vitamine und Spurenelemente, die je mal drin waren, zerstört wurden. Moderne Ernährungsberater raten übrigens vom Dampfkochtopf wieder ab. So schonend wie man einst glaubte, die diese Zubereitung nicht.

Kochen oder sonstige Erhitzungsprozesse binden Nahrungsmoleküle fester zusammen und diese werden dadurch schwerer verdaulich.

Hitze zerstört ebenfalls Enzyme und Antioxidantien, die für eine gute Gesundheit sehr wichtig sind. Enzyme sind Fermente, die den Stoffwechsel steuern und die Zellversorgung ermöglichen und sie können toxische Stoffe entfernen und abbauen. Antioxidantien sind chemische Verbindungen, die den Alterungsprozeß verhindern bzw. verlangsamen. Eine längere Verdauung braucht mehr Energie. Wenn die Bauchspeicheldrüse Enzyme produzieren muß, weil in der Nahrung keine vorhanden sind, muß diese mehr arbeiten, als sie eigentlich kann und wird vergrößert. Ist die Bauchspeicheldrüse überfordert, werden weiße Blutkörperchen (Leukozyten) zur Hilfe in das Verdauungssystem produziert. Dadurch bleiben weniger zur Verfügung um Bakterien zu bekämpfen. Das Immunsystem wird geschwächt. Studien haben gezeigt, daß wenn Fleisch bei hoher Temperatur gekocht wird, krebserregende Stoffe entwickelt werden. Hitze zerstört ebenfalls viele lebenswichtige Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Wenn Fette und Öle erhitzt werden, werden sie zu gefährlichen Giften, die das Immunsystem schwächen. Diese Fette sind ebenfalls nicht mehr zum Transport von fettlöslichen Vitaminen geeignet. 

Kommerziell hergestelltes Fertigfutter wurde nicht entworfen, um die Bedürfnisse unserer Haustiere in optimaler Art und Weise zu decken, sondern schlicht und einfach, um die Reste der Menschlichen Nahrungsmittelindustrie gewinnbringend zu verwerten.

Leider werden auch heute noch in den vielen Produkten chemische Konservierungsstoffe verwendet, einige davon sind für die menschliche Nahrungsmittelproduktion verboten. Übrigens - die Konservierungsstoffe, die in den Rohstoffen vor der Verarbeitung schon drin sind, müssen von den Herstellern nicht deklariert werden.

Trockenfutter kann trocken oder naß gefüttert werden. Trockene Fütterung hat den Nachteil, daß die Nahrung im Magen quillt und Verdauungsprobleme und unter Umständen eine Magendrehung hervorrufen kann. Wird das Futter eingeweicht, fällt diese Gefahr weg, aber viele Hunde mögen diesen Brei zu Recht nicht.

Das kräftige Gebiß des Hundes wird bei dieser Art von Fütterung nicht gebraucht. Während beim Trockenfutter gerade noch die Kronen der Zähne verwendet werden, sind bei der Naßfütterung keine Zähne mehr erforderlich.

Hier hat natürlich die Industrie auch eine Lösung gefunden, in der Produktion von zahlreichen Varianten von Knabberzeug. Trockenkekse und auch andere getrocknete Produkte sind nur bedingt für die Zahnreinigung insbesondere der Zahnhälse geeignet werden und sind auch oft mit Salz oder anderen kritischen Zusatzstoffen versehen.

Dosenfutter wird in der Regel nicht gar so hoch erhitzt, hat aber als Hauptbestandteile oft Blut, Fett und Wasser und selbst die sogenannten "Fleischbrocken" bestehen manchmal aus Soja. Für große Hunde ist eine Fütterung mit Dosenfleisch in der Regel schon finanziell selten möglich. Dieselben Nachteile wie beim Trockenfutter, bestehen natürlich auch hier.

Insbesondere bei Kleinhunden, die naturgemäß zu mehr Zahnproblemen neigen, sieht man den fatalen Einfluß dieser Nahrung auf die Zähne.

Krankes Zahnfleisch und kaputte Zähne bilden nicht nur ein großes Infektionsrisiko im Mund, sondern diese Bakterien, die sich mit dem Zahnstein bilden, können sich in den Organen niederschlagen und großen Schaden anrichten.

Unser Hund, das Raubtier mit dem kräftigen Gebiß eines Beutefressers wird also zeit seines Lebens dazu verdammt Brei zu sich zu nehmen, zumindest sollte er es gemäß den Vorstellung von Industrie und vielen Tierärzten. Die Ausbildung von Tierärzten im Bereich Ernährung von Hunden und Katzen beläuft sich übrigens auf ca. 2-3 Tage während ihres gesamten Studiums, das erklärt auch die manchmal bedenklichen Aussagen, die man von Tierärzten hört. Einer der besten: "Wölfe ernähren sich im Sommer nur von Beeren."  Wenn das wahr wäre, hätte man sie wohl kaum ausgerottet.

   

Was braucht der Hund wirklich?

 

Die natürliche und artgerechte und somit auch optimalste Ernährung ist kein neues Konzept, sondern die evolutionäre also entwicklungsgeschichtliche Diät aller Hundeartigen, die vom grössten Wissenschaftler und Diätiker aller Zeiten entworfen wurde – der Natur.

Der Hund ist kein Fleischfresser und auch kein Allesfresser und schon gar kein "Körnlipicker".

Der Hund ist kein Fleischfresser, weil Fleisch allein nicht reicht.

Der Hund ist kein Allesfresser, weil er zwar alles einigermaßen fressen kann, aber ihm nicht alles wirklich gut tut.

Der Hund ist kein "Körnlipicker" und auch kein Vegetarier. Eine kleine Menge an pflanzlicher Nahrung tut ihm sicher gut, wobei es sich dabei nicht um Stärkeprodukte (Getreide, Reis oder Kartoffeln) handeln soll, sondern in erster Linie um Blatt- und andere Gemüse und Obst und Beeren.

Wölfe oder Wildhunde fressen in der Natur ganze Beutetiere, die kleineren mit Haut, Federn und Haar, bei den größeren werden je nach Nahrungsangebot gewisse Teile übrig gelassen. Pflanzliche Nahrung wird entweder direkt oder manchmal (!) über den Mageninhalt des Beutetieres aufgenommen.

Bei einer artgerechten Ernährung für den Hund versuchen wir also dieses Beutetiere so gut wie möglich nachzuahmen, da für die meisten von uns aus praktischen und ethischen Gründen eine Fütterung eines ganzen Tieres nicht möglich ist.

 

Die Vorteile

 

Zähne und Zahnfleisch werden automatisch gereinigt und zusammen mit der Kopfmuskulatur gebraucht. Insbesondere bei Welpen kann sich der Kiefer durch die Beanspruchung erst richtig entwickeln.

Ein artgerechte Ernährung stärkt das Immunsystem und somit die Abwehr gegen Krankheiten und Parasiten, Körper- und Mundgeruch werden eliminiert und die Kotmenge drastisch reduziert. Haut und Fell sind sichtbar schöner, Nägel stärker und Zähne und Ohren sauberer.

Dazu wissen Sie GENAU, was ihr Hund wirklich frißt.

 

Die Grundsätze

 

Fleisch und Knochen, im besonderen Phosphor und Kalzium müssen in einem guten Verhältnis zu einander stehen, d.h. für den Hund er braucht ein Phosphor-Kalzium-Verhältnis von 1:1,2 bis 1:2.

Die Tierarten müssen abgewechselt werden. Man darf nicht immer nur von einer Tierart füttern.

Innereien regelmäßig aber mäßig füttern, lieber zuwenig als zuviel.

Der pflanzliche Anteil soll zwischen 5 und 25% der Totalmenge ausmachen.

Ausgewogenheit ist wichtig, muß aber nicht in einer einzelnen Mahlzeit erfolgen, sondern kann sich über den ganzen Tag bzw. über Wochen erstrecken.

 

Fleisch- und Knochenverhältnis

 

Mehr Kalzium als Phosphor enthalten die folgenden Teile, d.h. es kann Fleisch dazugefüttert werden:

Gelenksknochen, Markbein (Vorsicht !), Trutenhälse, Hühnerhälse, Hühnerrücken, Hühnerflügel, ev. Kalbsbrustbein (je nach Typ)

Ein ausgewogenes Kalzium-Phosphor-Verhältnis haben die folgenden Teile, sie können als Alleinfutter gegeben werden:

Ev. Kalbsbrustbein, Kälber- oder Ochsenschwänze, Schweinefüße (in Massen), Luftröhren, Pansen, ganzes Huhn.

Mehr Phosphor als Kalzium enthalten die folgenden Teile, d.h. es muß mit Kalzium ergänzt werden:

Muskelfleisch, Innereien wie Herz, Lunge, Nieren, Leber, Milz etc., Getreide, Reis etc.

 

Knochenersatz

 

Einen Ersatz für frische Knochen gibt es eigentlich nicht, denn Knochen enthalten viel mehr als nur Kalzium. Man weiß ja, daß die Vitamine und Spurenelemente zu einander in festen Beziehungen stehen, unter anderem braucht ein Element das andere, um optimal aufgenommen zu werden. Viele Stoffe sind noch zu wenig, andere noch gar nicht entdeckt. Aus diesen Gründen ist es sehr schwer, die Natur zu kopieren.

Will oder kann man aus etwelchen Gründen keine Knochen füttern, gibt es ein paar Möglichkeiten:

Eierschalen gemahlen: aus rohen, getrockneten Bio-Freilandeiern

Kalziumzitrat: ein Produkt, daß aus Zitronensäure hergestellt wird, wird vom Körper besser aufgenommen als Kalziumcarbonat

Kalziumcarbonat: wird vom Körper schlechter aufgenommen.

Knochenmehl: frisch gemahlen, die beste Quelle, aber nur sehr schwierig erhältlich, als Fertigprodukt leider erhitzt.

 

Tierarten

 

Die beste Tierart, die Sie füttern können ist Wild. Schaf, Rind, Geflügel und Kaninchen sind ebenfalls sehr gut geeignet. Pferd mögen nicht alle Hunde, ist aber auch ok. Selbst Schwein kann gefüttert werden, allerdings nur in kleinen Mengen, da diese Fettsäuren sehr minderwertig sind. Schweinefüße sind aber sehr günstig zu bekommen und eine gute Abwechslung. Im Ausland sollten Sie wegen der Aujetzki-Krankheit nie Schwein füttern, diese kann für den Hund tödlich sein, gilt aber in der Schweiz als nicht existent.

Rohe, ganze Fische oder auch Fischfilets sind auch geeignet, werden aber von vielen Hunden abgelehnt. Gewisse Fischsorten (von Süßwasserfischen) enthalten ein Enzym, daß ein B-Vitamin zerstört (z.B. Karpfen), dann gibt es gewisse Orte im Pazifik, da kommen in Lachsen Einzeller vor, die für den Hund auch tödlich sind. Forellen, Sardinen, Thon oder Dorsch sind unbedenklich.

Wenn der Hund Gemüse und Obst nicht so mag, dann kann man das Fleisch hacken und das Gemüse darunter mischen, hingegen sollte natürlich nicht alles gehackt werden, sonst ist der Zahnreinigungseffekt wieder dahin.

 

 

Gemüse und Obst

 

Es lohnt sich nicht nur für den Hund, sondern auch für Sie und Ihre Familie Gemüse und Obst aus biologischem Anbau zu kaufen. Produkte aus biologischem Anbau sind nicht nur mit weniger Pestiziden und Schwermetallen belastet, sondern weisen bewiesenermaßen einen wesentlich höheren Vitalstoffgehalt (Vitamine, Mineralen und andere Spurenelemente) auf. Den höheren Preis ist es auf jeden Fall wert.

Gemüse, muß damit der Hund die Inhaltstoffe verwerten kann, püriert werden, da er die Zellwände nicht aufschließen kann. Man kann auch fein raffeln, aber dies ist nicht so effizient. Eine Küchenmaschine kann verwendet werden, entweder ein Mixglas oder noch besser ein Gerät mit Messern, ein Entsafter wäre ebenfalls geeignet.

Mit wenigen Ausnahmen sind die meisten Gemüsearten und auf jeden Fall alle Obstarten für den Hund geeignet.

In erster Linie sollten Blattgemüse gefüttert werden:

Löwenzahn, Ruccola, Lattich, Kresse, Portulak, Nüsslisalat etc.

Andere sehr gut geeignete Gemüse sind:

Karotten, Süßkartoffeln, Zucchetti, Kürbis, Patisson, Gurken, Fenchel, Krautstiel, Lauch etc.

Folgende Gemüse sollten nur selten (also höchstens einmal pro Woche) gefüttert werden:

Spargeln, Brokkoli und alle anderen Kohlarten, Randen, Peperoni, Aubergine, Tomaten, Sellerie, Spinat. 

Obst und Früchte haben keine Einschränkungen. Bananen sind sehr stärkehaltig und vertragen sich (je nach Hund) unter Umständen schlecht mit einer Fleischmahlzeit.

Avocado sind an und für sich eine sehr gute Fettquelle, allerdings gibt es gemäß einigen Meinungen Sorten, die für den Hund giftig sind und ich verzichte deshalb vorsichtshalber darauf.

 

Diverses

 

Für einen großen Hund gebe ich pro Woche ca. 2 ganze Eier. Auch diese sollten aus biologischer Freilandhaltung kommen. Erstens sollten nicht nur Hund, sondern alle Tierarten einigermaßen artgerecht leben können, mit dem Kauf dieser Produkte kann ich das unterstützen. Zweitens schmecken diese Eier einfach besser und drittens können die Schalen von konventioneller Produktion mit Mineralölen behandelt sein.

Einmal pro Woche gebe ich eine Portion Milchprodukte, das braucht der Hund nicht unbedingt, ist aber eine Abwechslung. Da sind Hüttenkäse, Quark, Yoghurt, Sauermilch oder Buttermilch gut geeignet.

Wenn Sie Getreide oder Reis füttern möchten, dann sollten Sie dies getrennt von einer Fleisch- und besonders von einer Knochenmahlzeit geben. Getreide und Milchprodukte mit Gemüse oder Obst kann gut zusammengefüttert werden.

 

Zusätze

 

Bei der Fütterung von ganzen Beutetieren und bei gesunden Hunden sind an und für sich keine Zusätze nötig. Allerdings ist nicht immer alles so perfekt, wie wir es gerne hätten. Die heutigen Umweltbedingungen belasten nicht nur den Menschen, sondern auch unsere Haustiere in einem höheren Ausmaß als in den guten alten Zeiten.

Die folgenden Produkte haben sich als sinnvoll erwiesen und ich persönlich gebe sie meinen Hunden auch:

 

Öle

Öle enthalten ungesättigte Fettsäuren, die nicht nur in der Krebsvorsorge und Behandlung sehr wirksam sind, sondern auch für viele andere Bereiche einen aktiven Beitrag zur Gesunderhaltung bieten.

Nur kalt gepreßte Öle kommen selbstverständlich in Frage und dabei sind für den Hund Kokosöl, Fischöl, Leinsamenöl und Hanföl von größerem Nutzen.

 

Kräuter und Algen

Die vielen Kräuter vorzustellen, die für den Hund wertvoll sind, würde den Rahmen dieses Vortrages weit sprengen. Hier gilt auch wieder, daß Abwechslung das beste Rezept sind, denn einige Kräuter können zwar bedenkenlos über längere Zeit gegeben werden, andere hingegen sollte nur über eine begrenzten Zeitraum verabreicht werden.  

Hagebuttenmehl ist sehr reich an Vitamin C.

Algen enthalten sehr viele Spurenelemente und sind deshalb wie eine Vitaminmischung zu verstehen.

Spirulina hat sich bei meinen Hunden z.B. auch als hervorragendes Anti-Zeckenmittel bewährt.

Baumrinde ist etwas, das von Nagern sehr oft gefressen wird so in den Verdauungstrakt der Hunde kommt. Diese und ähnliche Rohstoffe haben eine entzündungshemmenden und eine auf den Magen-/Darmtrakt beruhigende Wirkung.

 

Vitamine

Künstliche Vitamine sind natürlich nicht sehr sinnvoll und in der Regel besteht auch kein Bedarf dafür, sie sind in der Nahrung normalerweise genügend vorhanden. Obwohl der Hund Vitamin C selbst im Körper herstellt, haben doch Untersuchungen und Beobachtungen ergeben, daß eine Zufuhr durchaus positive  Auswirkungen haben. Vitamin C sollte in möglichst natürlicher Form verabreicht werden, da die Nebenstoffe (Bioflavoniden), die Aufnahme erst optimal fördern.

 

Gesundheitliche Aspekte

Bei gesundheitlichen Problemen gibt es sehr viele Lebensmittel, die entsprechend eingesetzt werden können, wie Leinsamen bei Magen-/Darmstörungen, Salbei und Irisches Moos bei Hals/Lungenproblemen etc.

Honig, kalt geschleudert und von einem guten Produzenten gehört zu den wertvollsten Lebens- und Heilmitteln, die es gibt. Honig kann durchaus auch ab und zu vorbeugend untergemischt werden.

Ein weiteres Bienenprodukt ist Propolis (Kittharz), dies gibt es in Pulverform oder als Tinktur. Propolis ist stark antibakteriell, antiviral und antifungizid.  Es ist auch ein sehr harmloses und gut wirkendes Wurmmittel.

Weitere wurmtreibende Lebensmittel sind Karotten, Petersilie, Kürbiskerne, Kokosflocken etc.

 

 

Futterplan

 

Die Berechnung der Menge:

Ausgangspunkt ist das Gewicht Ihres Hundes, ein individueller Faktor und ein fixer Index.

100 wäre der Faktor für einen erwachsenen, normal aktiven, unkastrierten Hund.

Dieser Faktor muß gemäß den folgenden Kriterien angepaßt werden:

Junghund (7-12 oder 15 Monate)

+ 50%

Welpe (bis 6 Monaten)

+ 100%

Sehr aktiv

+ 20 – 50%

Eher ruhig

- 10 – 20%

Kastriert

- 20%

Beispiel:

30 kg Hund, kastriert

100 – 20 = 80 (Faktor) X 30 (Gewicht) X 0,25 (Index) = 600 g Gesamtmenge Futter

 

8 kg Welpe, 16 Wochen

100 + 100 = 200 x 8 x 0,25 = 400 g Gesamtmenge Futter

 

Dies ist allerdings nur ein Richtwert, denn der individuelle Stoffwechsel eines Hundes ist zu berücksichtigen. Diesen Mittelwert muß man einfach mal ausprobieren und ja nach Gewichtszunahme oder Abnahme entsprechend anpassen.

Der Gemüse/Obstanteil ist in erster Linie je nach Alter des Hundes zu bestimmen.

Bis 12 oder 15 Monate

25 %

Erwachsener Hund

5 – 20%

Alter Hund

10 – 25%

 

Für einen 30 – 40 kg schweren Hund gelten folgende Werte:

Eier: 2 Stück pro Woche.

Öl: 1 Esslöffel Kokosöl täglich.  

Schindele's Mineralien 2-3 Teelöffel pro Woche (im Winter mehr, im Sommer weniger)

Kräuter- und Algenmischung 2-3 Teelöffel pro Woche

Hagenbuttenmehl (Vitamin C) 3-4 Teelöffel pro Woche

 

Der Welpe, der junge, erwachsene und alte Hund

 

Ein Welpe erhält von Anfang an, grundsätzlich dieselbe Nahrung wie der erwachsene Hund, nur die Menge variiert und die Anzahl der Fütterungen. Generell sollten Hunde langsam wachsen, daher ist es besser zu wenig zu füttern, als zu viel. Je schlanker wir unsere Hunde halten, desto länger leben sie. Studien an Ratten haben ergeben, muß je schneller sie wachsen, desto früher sterben sie. Ein Welpe oder Junghund darf nicht unterernährt sein, aber auch nicht pummelig. Die Rippen sollten gut spürbar sein.
Der alte Hund braucht hochwertige und auch etwas mehr Nahrung, da er nicht mehr alle Nährstoffe so gut verwerten kann. Eigenartigerweise ist das 'Wissen', muß ältere Hunde einen anderen Nahrungsbedarf als junge Hunde haben, im selben Moment aufgetaucht, als das erste Seniorfutter auf den Markt kam.

   

Allgemeines über Fütterung

 

Die Nahrung für unsere Hunde sollte immer zumindest Zimmertemperatur haben. Am besten füttert man frische Ware d.h. nicht tiefgekühlt. Zumindest sollte ein Teil der Nahrung frisch sein. Beim Tiefkühlen gehen Nährstoffe verloren. Wenn Tiefgekühltes gefüttert wird, soll das Auftauwasser mitgefüttert werden, dort sind wasserlösliche Vitamine enthalten. Auch Gemüse sollte frisch zubereitet werden und nur im Notfall vorbereitet und ev. tiefgekühlt. Generell soll einmal pro Tag gefüttert werden. Der Verdauungstrakt muß sehr viel leisten und kann sich nicht erholen, wenn immer wieder Nahrung kommt. Zwischendurchmahlzeiten sind für den Hund nicht gesund. Auch sollten Trockenstücke selten gefüttert werden. Der Hund hat mit frischen Knochen genug Material für seine Kaumuskulatur.

Wasser und Futter soll nicht in Plastikgefässen angeboten werden. Für die Fütterung sind Stahl- oder Emailbecken am besten. Für Wasser können Stahl, Email- oder Glasschüsseln verwendet werden.

 

Fasten

 

Sehr viele Leute empfehlen alle ein oder zwei Wochen einen Fastentag, an dem nur frisches Wasser gereicht wird. Warum? Fasten ist für Tiere ein normaler Vorgang, nicht jeden Tag ist Nahrung garantiert und bei Krankheit fasten Tiere instinktiv. Die Energie, die für die Verdauung benötigt wird, kann an irgendeinem anderen Teil des Körpers verwendet werden. Proteinreiche Nahrung, die der Hund braucht, belastet Verdauungs- und Ausscheidungsorgane. Durch einen Fastentag können sich diese Organe reinigen und regenerieren. Die benötigte Futtermenge eines Tieres muß auf 6 Tage aufgeteilt werden. In der Regel hat der Hundehalter mehr Mühe mit dem Fastentag, als der Hund. Der gewöhnt sich schnell daran. Regelmässiges Fasten kann die Lebensdauer bei Mensch und Tier um das Doppelte erhöhen! Bei Junghunde bis 1 Jahr, soll lediglich eine Mahlzeit pro Woche ausgelassen werden, sonst gilt 1 Tag pro Woche.

 

 

Die Umstellung der Nahrung

 

Im allgemeinen wird empfohlen direkt und sofort umzustellen, nicht den Anteil neuer Nahrung allmählich zu erhöhen, da dies grössere Schwierigkeiten verursachen kann, als bei einer radikalen Umstellung. Am besten beginnt man mit einem Fastentag. Am Anfang ist es für den Hund am einfachsten mit Hühnerhälsen zu beginnen, dann vielleicht Flügel und Rücken. Kalbsbrustbeine und Kugelgelenke sollten erst gefüttert werden, wenn sich der Hund an Knochen generell gewöhnt hat. Es ist von Vorteil, immer zuerst einen neues Nahrungsmittel zuzufügen, nicht x verschiedene miteinander. Der Verdauungstrakt braucht Zeit, sich umzustellen. Z.B. erster Tag Frischfleisch, zweiter Tag Poulethälse, dritter Tag Fleisch mit Zusätzen (Gemüse), vierter Tag Poulethälse und Rücken, fünfter Tag Fleisch mit Zusätzen und Kalbsbrustbein, etc.
Anfangs lieber zwei und dreimal füttern und später dann zu einmal täglich übergehen. Am Anfang ist der Nahrungsbedarf relativ gross, dies gibt sich aber mit der Zeit, wenn alle benötigten Nährstoffe wieder ‚aufgefüllt' sind.

 

 

Entgiftungserscheinungen

 

Wurde über längere Zeit Fertigfutter gefüttert oder wurde der Organismus des Tieres mit Antibiotika und Narkosemittel usw. belastet, können sich im Hund Giftstoffe angesammelt haben. Diese können bei artgerechter Nahrung endlich ausgeschieden werden. Dies kann folgende Folgen haben: Erbrechen, Durchfall, schlechter Atem, Juckreiz, Tränende Augen, schmutzige Ohren, Zysten und Tumore. Die Symptome können sofort, in ein paar Tagen oder sogar nach Monaten auftreten, die Dauer ist ebenfalls unterschiedlich. Hunde mit Hautproblemen werden vermutlich über die Haut entgiften, Hunde mit Verdauungsbeschwerden über Magen/Darmtrakt. Man kann das wie eine Homöopathische Erstverschlimmerung ansehen.

Zur Unterstützung können Brennesseltee und/oder Blütenpollen gegeben werden.

 

 

   

Mein Hund - natürlich gesund

Silvia Dierauer

Kloster 1

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